Wer glaubt, frei von Aberglaube zu sein, irrt sich oft. Unbewusst sind bestimmte Assoziationen tief in unserem Denken verankert, die wir jedoch nicht als Aberglauben wahrnehmen. Aberglaube zeigt sich nicht nur in klassischen Symbolen wie der schwarzen Katze, einem zerbrochenen Spiegel oder der Zahl 13.
Schon wenn wir jemandem die Daumen drücken oder die Kerzen auf einem Geburtstagskuchen ausblasen, greifen wir auf abergläubische Praktiken zurück. Rational betrachtet könnte man Aberglaube als Unsinn abtun, doch was steckt eigentlich dahinter? Sollten wir uns davon distanzieren, oder ist ein gewisses Maß an Aberglaube sogar gesund?
Sind wir alle abergläubisch?
Der Begriff "Aberglaube" trägt eine negative Wertung in sich und bezeichnet Glaubensformen, die als irrational oder unvernünftig gelten. In der heutigen Zeit versteht man darunter meist wissenschaftlich nicht belegte
Rituale, Zeremonien oder Überzeugungen, die nicht mit dem aktuellen Wissensstand unserer Gesellschaft übereinstimmen.
Wir neigen dazu, an Dinge zu glauben, die sich weder bestätigen noch belegen lassen. Dabei stellen wir kausale Verknüpfungen zwischen Ursache und Wirkung her, indem wir Glücks- oder Unglücksmomente mit zufälligen Begleiterscheinungen verbinden. Dieses Verhalten kann dazu führen, dass wir, ob bewusst oder unbewusst, in abergläubische Muster verfallen.
Gesunder Aberglaube für ein erfolgreiches und glückliches Leben?
Im weitesten Sinne umfasst Aberglaube sowohl okkulte als auch volkstümliche Glaubensformen, die häufig negativ bewertet werden. Gleichzeitig gelten jedoch auch alte, überlieferte
Bräuche und Handlungen als Formen des Aberglaubens.
Diese Bräuche hatten zum Zeitpunkt ihrer Entstehung oft einen tieferen Sinn, der sich über die Jahre verändert haben kann. Die
Rituale und Traditionen wurden über Generationen weitergegeben und finden sich bis heute in bestimmten Lebensbereichen.
So gibt es beispielsweise unter Bauern und Seefahrern noch immer Regeln, Rituale und Bräuche, die aktiv gelebt werden. In diesen Bereichen spielt Aberglaube auch heute noch eine bedeutende Rolle.
Studien haben gezeigt, dass ein gewisses Maß an Aberglauben sogar förderlich für Erfolg und Glück sein kann. Wenn wir fest an etwas glauben, sind wir fokussierter, überzeugter und zuversichtlicher in unserem Handeln. Diese innere Sicherheit kann uns vor Blockaden schützen und uns dabei helfen, Herausforderungen besser zu bewältigen.
Aberglaube - aber in Maßen ...
Solange Aberglaube nicht unser gesamtes
Leben bestimmt, kann er durchaus eine bereichernde Rolle spielen. Bestimmte
Rituale können uns in schwierigen Situationen unterstützen. Und letztlich - wer wird schon von einer Glückssocke in der Handtasche ernsthaft beeinträchtigt?
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