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Dharani - magische Formeln


Hier erklären wir Ihnen die Begrifflichkeiten der Esoterik - von A wie Aberglaube bis zu Z wie Zukunft

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Foto: Pavel_Klimenko / Shutterstock.com

Dharani - magische Formeln

Eine Beschwörung des Geistes, eine magische Formel, heilige Silben, die einen tranceartigen Geisteszustand auslösen und einen tiefer in die Meditation eintauchen lassen. Dies hört sich doch ganz interessant und schön an. Aber was ist eigentlich ein "Dharani", woher kommt es und wie kann man diese magischen Formeln im Alltag für sich nutzen?

Was ist ein Dharani eigentlich?
Unter Dharanis versteht man eine magische Formel zum Schutz wie auch zum Anrufen oder auch eine Art Sprechgesang, die aus dem Buddhismus stammen. Von den Zenmönchen wurden diese übernommen. Gewissermaßen gleicht ein Dharani einem Gebet, einer Beschwörung oder einer Rezitation. Im vedischen Sanskrit liegen die Wurzeln und diese enthalten die Essenz der heiligen Lehre.

Sie dienen zur Stabilisierung des Geistes oder werden auch dazu genutzt, um durch die Meditation gewonnene Erkenntnisse zu verfestigen. Dharanis sind meist Sprechgesänge. Auch kann man sie mit Mantren, also mit heiligen Silben, oder Versen vergleichen, welche einen während der Meditation in einen tranceartigen Zustand versetzen sollen. Dharanis unterscheiden sich jedoch in ihrer Form und Struktur von Mantren, denn sie sind sehr viel länger.

Der Ursprung im Mantra

Mantra bedeutet übersetzt aus dem Sanskrit so viel wie "Rat" oder "Ratsspruch". Als eine der ältesten Sprachen gilt Sanskrit und zeigt, dass der Brauch des Sprechgesangs weit in die Geschichte der Menschheit zurückführt. Die Rishis, die Wesen der vedischen Zeit, sollen damals mantrische Sprüche und Weisheiten intuitiv erfasst sowie empfangen haben. Die meisten kennen das Wort für den Sprechgesang aus dem Kontext des Buddhismus.

Der Begriff selbst setzt sich aus dem Wort "Manas", das "Denken", "Verstand" sowie "Wahrnehmung" bedeutet, und dem Begriff "Tra", welcher so viel wie "rettend" oder "schützend" heißt, zusammen. Somit dienen Mantren der Sammlung des Geistes und dem Schutz des Gemüts. Je nach Länge werden Mantren verschiedenen Kategorien zugeordnet. Zum Beispiel gibt es Hrdaya, Bijas, und die Dharanis. Die Keimsilbe, das Bija-Mantra, ist das kürzeste Mantra und besteht aus bloß einer einzigen Silbe. Das vermutlich bekannteste Keim-Mantra ist wohl das "Om" Pranava, dessen Summen den Körper während der Meditation vibrieren lässt.

Dharanis und Mantren können nicht wörtlich übersetzt werden und scheinen auf den ersten Blick bedeutungs- sowie zusammenhangslos. Aber bei genauerem Hinfühlen entpuppen sich die Sprechgesänge als eine starke Klangenergie, die von innen heraus wirkt. Sie weisen eine bestimmte Resonanzwirkung auf, die den Körper in Schwingungen versetzt, und aktivieren besondere Energiefelder im Körper.

Meditation

Meist sind die Dharanis eine Art Sprechgesang und scheinen zu Beginn keinen logischen Sinn oder Zusammenhang zu haben - darum geht es jedoch gar nicht. Wichtiger sind die Schwingungen, die Dharanis und Mantren im Körper auslösen. Diese bringen ihn auf eine bestimmte Frequenz. Zudem unterstützen sie die Produktion von Glückshormonen oder Endorphinen. Jedes Geräusch, jeder Ton und jedes Wort lösen im Körper Gefühle, Gedanken und Inhalte aus. Die Macht der Klänge spiegelt sich vor allem in Mantren und Dharanis wider, die einen in ihren Bann ziehen.

Der Einstieg: Meditation

Aber was kann man mit Meditation eigentlich erreichen und wie integriert man sie in den Alltag?

Meditationen kennen viele Menschen aus dem Buddhismus. Sie bedeutet, voll und ganz im Moment zu leben. Ruhig zu sitzen, seinen Geist ruhen zu lassen und dies alles ganz bewusst. Was sich zunächst nach "Nichtstun" anhört, entpuppt sich zügig als das Gegenteil. Wenn jemand schon mal versucht hat, die Augen zu schließen und an nichts zu denken, weiß derjenige, wie schwer das ist. Eine Meditation hilft, den Geist zu zügeln, zu kontrollieren und doch loszulassen. Die Meditation lässt einen Menschen sich verbunden fühlen mit der Natur, der Welt und seinen Mitmenschen. Zudem führt sie zu mehr Harmonie und in die Tiefen unseres menschlichen Seins.

Dharanis in die Meditationspraxis integrieren


Begeben Sie sich an einen ruhigen Ort, an dem Sie ungestört sind. Am besten setzten Sie sich in den Meditationssitz oder Schneidersitz und legen die Hände entspannt auf Ihre Knie. Nun atmen Sie ein paar Mal tief ein und aus, bevor Sie die Augen schließen. Fokussieren Sie sich nun voll und ganz auf Ihren Atem. Sie werden schnell feststellen, wie Gedanken durch Ihren Kopf schießen. Sie dürfen sich nicht von ihnen beirren lassen. Nehmen Sie nun die Rolle des Beobachters ein und schauen Sie einfach, wie sie kommen und gehen. Mantren und Dharanis dienen als wertvolle unterstützende Mittel, um sich wieder zu besinnen.

Vajrasattva für die Reinheit der Seele

Das Vajrasattva-Mantra wird in heiligen Schriften als Dharani bezeichnet und es soll das Karma sowie die Seele reinigen. Es ist eine Praxis des alten Mahayana Buddhismus. Mit der Bodhichitta Intention wird dieses Dharani ausgeführt, somit strebt es danach, alle Menschen zu unterstützen, welche zur Erleuchtung gelangen möchten, damit sie Liebe und Frieden lernen sowie anfangen in Fülle zu leben.

Dieses hundertsilbige Mantra oder Dharani wird, so wie der Dalai Lama selbst sagt, auch von Nicht-Tibetern am besten in Sanskrit ausgesprochen. Die Formel dieser Art von Sprechgesang lautet:

"OM VAJRA-SATTVA SAMAYA MANU-PALAYA,
VAJRA-SATTVA TVENO-PATISHTA,
DRIDHO ME BHAVA,
SUTOSHYO ME BHAVA,
SUPOSHYO ME BHAVA,
ANURAKTO ME BHAVA,
SARVA SIDDHIM ME PRAYACCHA,
SARVA KARMA SUCHA ME,
CHITTAM SHRIYAM KURU HUM,
HA HA HA HA HOH BHAGAVAN,
SARVA TATHAGATA VAJRA,
MA ME MUNCHA,
VAJRI BHAVA,
MAHA-SAMAYA-SATTVA,
AH HUM PHAT."

Übersetzt heißt die Formel:

"Om Vajrasattva,
Halte die enge Bindung aufrecht.
Bitte lasse mich in Vajrasattva verweilen
Und mache mich stark.
Mache mich glücklich und
Voller Freude,
Schütze mich und
Lasse meine Träume wahr werden.
Lasse mich erfolgreich sein.
Ha ha ha ha ho, mächtigster Meister
Und Vajrasattva und alle, die den Weg ebenfalls beschreiten,
Lasst mich nicht los, ihr verbundenen Vajra-Wesen.
Ah, hum, phat."

Entweder kann das Dharani auswendig gelernt und rezitiert oder abgespielt werden. Wer diesen Text konsequent wiederholt, verwirklicht damit eine Art Reinigung der karmischen Kräfte und eine tiefergehende meditative Erfahrung.


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