Als Feuergeist beschreibt man einen Elementargeist, welcher im
Feuer lebt.
Elementargeister oder Elementarwesen gelten als Geister, diese in einem der vier
Elemente innewohnen wie auch wirken - Luft, Wasser, Erde oder Feuer. Die Idee dieser Elementargeister entsprang im spätantiken Neuplatonismus. Diese wurde dann in der frühen Neuzeit von Naturphilosophen wieder aufgenommen und vor allem Paracelsus und seine Elementargeisterlehre hatte besonderen Einfluss auf die literarischen Werke, in denen die Geistwesen aufkamen, besonders in der Romantik. Vorrangig aber kommen die Elementar- somit die
Feuergeister in der Naturphilosophie vor und weniger in Volkserzählungen und - glauben.
Die Geschichte der Elementargeister
Durch das griechische Werk "Epinomis" stammend aus dem 4. Jahrhundert vor Christus wird der Kosmos in
Elemente und somit in verschiedene Sphären aufgeteilt. Laut diesem Werk leben in jeder dieser Sphären verschiedene Wesen. Die "Epinomis" beschreibt zunächst das Element Feuer, in dessen
Götter leben. In den Elementen Wasser und Luft leben Halbgötter und auf der Erde Menschen und Tiere. In der Spätantike wurde dann erst die Theorie der Geistwesen von Proklos weiter vorangetrieben. Proklos nahm an, dass es neben Geistern, welche in tierischen und pflanzlichen Wesen leben, auch Geistwesen gibt, welche sich in den vier Elementen aufhielten.
Johannes Trithemuis, der deutsche Gelehrte und Humanist, verband in seinem "Buch von den acht Fragen" die Elementargeisterlehre mit der Dämonologie des mittelalterlichen Christentums. Trithemius entwarf eine Theorie in diese die gefallenen
Engel bei ihrem Sturz in die
Hölle in verschiedenen Elementen hängen blieben. Es unterscheidet sich je nach Element, welches der sechs Geschlechter die Wesen haben sollten und welches der sechs Geschlechter der "bösen Geister" die haben würden: Aerum, Igneum, Aquaticum, irdischer Teufel, Subterraneum oder Licifugium.
Die Entdämonisierung der Feuer- und
Elementargeister ist in den späteren Werken des deutschen Universalgelehrten und Theologen Agrippa von Nettesheim schon sehr viel fortgeschrittener. Das Werk "De occulta philosophia" von ihm, dass im Jahr 1531 erschien, berichtet von den vier Klassen der Wasser-, Feuer-, Luft und Erdgeister. Laut Nettenheils Werk zufolge wachte über jedes der Elemente ein Engel:
Tharsis über das Element Wasser
Nathaniel/Seraph über das Feuer
Cherub über die Luft
Ariel über die Erde.
Aber besonders prägte das Bild der Geistwesen Paracelsus, in dessen er eine allumfassende Systematik präsentierte. Jedem Element wies er eine Art von Geist zu.
Was macht einen Elementargeist aus?
Nach der Auffassung Paracelsus sehen
Elementargeister den Menschen sehr ähnlich. Auch sollen sie einen leiblichen wie auch einen astralen Körper besitzen, jedoch bestehen sie aus einem wandelbaren Fleisch aus feinstofflichen Zellen, welche es ihnen ermöglicht, sowohl in unserer Welt als auch in ihrem Element zu leben.
Sie ähneln nicht nur in der Ernährungsweise und vom Aussehen her dem Menschen, sondern auch ihre Gesellschaftsstruktur ähnelt der unseren. In einer geordneten Bevölkerung sind sie heimisch und gehen ihren Arbeiten nach. Der Hauptunterschied zwischen Mensch und Geist liegt laut Paracelsus darin, dass der Geist keine Seele besitzt und diesem somit das ewige Leben verweigert wird.
Eine Seele können die Geistwesen jedoch erlangen, indem sie einen Menschen heiraten und mit diesem Kinder bekommen. Aus diesem Grund stammt auch die Neugierde der Elementargeister an den Menschen sowie ihre Begierde danach, sie zu verführen.
Feuergeister in der Anthroposophie
In der Anthroposophie werden die Geister des Feuers als verschiedene Gruppen von Wesen bezeichnet, welche mit dem Element Feuer verbunden sind. Doch auch die Geistwesen als der Hierarchie der Erzengel werden durch ihre Intensität und ihre Macht als Feuergeister bezeichnet. Zudem werden die Geister des Feuers auch als Salamander bezeichnet.
Die verschiedenen Geister der Elemente
In verschiedenen esoterischen wie auch spirituellen Tradition wird besagt, dass es feinstoffliche Wesen gibt, diese mit den Elementen zu tun haben. Manchmal sind die Elementarwesen der Natur, auch Erdgeister oder Gnome genannt, Wurzelwichtel oder Bergmenschtrolle. In der griechischen Mythologie zählen zu den Erdgeistern auch noch Faune und Triaden. Wassergeister, auch Undinen genannt, kommen auch in Gestalt von Meerjungfrauen, Nixen, Wasserfrauen- und männern zum Vorschein. In der griechischen Mythologie werden sie als Nymphen dargestellt. Luftgeister sind auch als Sylphen bekannt. Sie sind die Hüter der Wolken, der Luft und des Windes. Zu ihnen gehören z. B. Sturmgeister, Lichtelfen und Oberon.
Feuergeister wie der Name bereits schon sagt, stehen für das Element Feuer, doch auch für das Wesen des Feuers, Wärmeprozesse und Umwandlungskräfte der Natur. Auch werden die Feuergeister als Salamander bezeichnet. Auch Drachen können zu den Feuergeistern dazu gezählt werden. Sie spenden als Naturwesen des Feuers Kraft, Energie wie auch Intensität, diese man manchmal auch in der Natur spüren kann. Sie manifestieren sich im Feuer.
Feuergeister anrufen
Blickt man für eine längere Zeit über ein brennendes Feuer, so nimmt man ein intensives Gefühl von Festigkeit, Stärke und Durchsetzungsvermögen wahr.
Überall, wo Feuer ist, halten sich Feuergeister auf - im Lagerfeuer, Kaminfeuer, Ofenfeuer, in Kerzen oder aber auch in Öllampen. Feuergeister bringen Offenheit und spenden Mut. Auch unterstützen sie dabei, das eignen Leben aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten sowie von alten Glaubensmustern loszukommen. Sie unterstützen einen dabei, mit Neugierde auf Hindernisse zuzugehen. Auch stehen sie für Reinigung und Transformation.
Mittels einer Ausräucherung ist es möglich, die Feuergeister zu beschwören. Seinen Wunsch oder seine Frage sollte man beim
Räuchern manifestieren und dabei zusehen, wie sie in die Sprache des Rauches übersetzt wird. Aber auch bei dem Feuerlesen, also dem konzentrierten ins Feuer schauen, kann man zu einer Lösung gelangen. Hierbei sollte man seinen Wunsch oder seine Frage im Kopf mehrmals wiederholen und dabei tief ins Feuer schauen. Mit ein wenig Übung sowie Geduld kann man in den flackernden Formen seine Antworten finden.
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