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Die Weltsicht der Theosophie beruht auf den göttlichen Weisheiten


Hier erklären wir Ihnen die Begrifflichkeiten der Esoterik - von A wie Aberglaube bis zu Z wie Zukunft

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Foto: Timur Tukusbayev / Shutterstock.com

Die Weltsicht der Theosophie beruht auf den göttlichen Weisheiten

Sie leitet sich von den griechischen Wörtern "theos" für Göttlichkeit und "sophia" für Weisheit ab. Demnach geht es um die Weisheit der Götter beziehungsweise um das Wissen über alle göttlichen Dinge. Entstanden ist diese Weltanschauung am Ende des 19. Jahrhunderts. Sie war dazu gedacht, alle Weisheiten der unterschiedlichen Religionen zu einer einzigen Menschheitsreligion zusammenzuführen. Ein wichtiges Motto lautet: "Keine Religion ist höher als die Wahrheit". In diese Wahrheit sollen dann noch moderne wissenschaftliche Erkenntnisse mit einfließen, sodass sie auch Skeptikern zugänglich ist.

Sie hat die moderne Esoterik enorm beeinflusst. Um eine eigenständige Religion handelt es sich jedoch nicht. Vielmehr soll sie die Erkenntnis von der vollkommenen Wahrheit bezüglich aller Weltreligionen darstellen. Die dafür benötigten Weisheiten sollen von höheren Mächten an die Führungskräfte übermittelt worden sein. Wenn es um die organisierte Theosophie geht, dann ist die Anhängerschaft relativ klein.

Allerdings hat sie die Esoterik der heutigen Zeit ganz entscheidend geprägt. Bei näherer Betrachtung der Lehren und Varianten der Esoterik sowie des New Age, kann man einen Ursprung in der Theosophie deutlich erkennen. Es gibt demnach einen engen Zusammenhang zwischen der Theosophie und der aktuellen Religionskultur.

Geschichte und Entwicklung der Theosophie

Basis für die Entstehung der Weltanschauung war der Spiritismus, der vor allem in den USA ab Mitte des 19. Jahrhunderts populär war. Schon diese Strömung war bestrebt, gewisse religiöse Thesen wissenschaftlich zu beweisen. In diesem Fall ging es in erster Linie um die Unsterblichkeit der Seele und das Leben im Jenseits. Mithilfe von Medien und technischen Geräten suchte man Kontakt zu den Toten, um mehr über das Leben nach dem Tod in Erfahrung zu bringen.

Eines dieser spiritistisch veranlagten Medien war die adlige Deutschrussin Helena Petrowna Blavatsky. Sie wird auch heute noch als wahre Gründerin der Theosophie angesehen. Ihr reichten die Erfahrungen mit der Totenwelt jedoch längst nicht aus, denn sie wollte mehr über die Geschichte der Menschheit und des Universums herausfinden. Dazu studierte sie auch zahlreiche okkulte sowie magische Bücher und wurde selbst zur Schriftstellerin. Diese Phase markierte den Übergang vom Spiritismus zur Theosophie. Nachdem die theosophische Gesellschaft im Jahr 1875 gegründet worden war, zog es Blavatsky nach Indien. In den kommenden Jahrzehnten floss auch östliches Gedankengut aus dem Hinduismus und dem Buddhismus mit in das Weltbild der Theosophie ein.

Die Geisterwelt existiert auf mehreren Ebenen

In der Theosophie basiert alles auf einer Geisterwelt, die für Menschen nicht sichtbar ist. Diese wird wiederum in sieben Ebenen unterteilt, wobei alles mit der physischen Welt auf der untersten Stufe beginnt. Darüber befinden sich die feinstofflichen Stufen mit der Äther- und der Astralebene, die für das Leben von Flora und Fauna verantwortlich sind. Weiter oben kommen dann noch vier geistige Ebenen. Geistige Wesen bevölkern diese Ebenen, wobei man sich auch an der christlichen Engelshierarchie orientiert. Man teilt diese Wesen in menschenähnlichere und Gott nähere Engel ein.

Darwins Modell von der Evolution existiert ebenfalls in der Theosophie, allerdings können sich in diesem Fall auch Geistwesen weiterentwickeln. Die Reinkarnation ist auch ein wichtiges Thema, wobei man sich aber nicht an den östlichen Lehren anlehnt. Die Weltanschauung geht davon aus, dass eine Seele auch diese Stufen nach oben erklimmt, ohne dabei Rückschritte zu machen. So kann ein Mensch beispielsweise als Mensch oder als Engel wiedergeboren werden, nicht jedoch als Tier.

Fortschritt und Entwicklung als wichtige Grundlagen

Das Konzept der Theosophie basiert auf einer pädagogischen Grundstimmung. Die komplette Existenz ist vom Fortschritt geprägt, sodass sich Menschen stets weiterentwickeln und jeweils eine Klasse höher steigen. Das "Höhere Selbst" ist vom Menschen separiert und ist quasi eine höhere geistige Ebene, die es erst noch zu erreichen gilt. Unter Umständen kann es auch als individueller Gott angesehen werden, wobei man selbst dann zu seiner eigenen Gottheit wird. In der Theosophie wird viel Wert auf einen Lebensstil gelegt, welcher förderlich für die persönliche Entwicklung ist. Erstrebenswert sind demnach der Verzicht auf Alkoholgenuss und das Rauchen, eine zurückhaltende Sexualität sowie eine vegetarische Ernährung.

Die Menschen befinden sich auf unterschiedlichen Entwicklungsstufen. Die weiter fortgeschrittenen Seelen können den Zurückgebliebenen durch Belehrung der Menschen helfen. Diese Meister verfassen wahlweise Briefe, haben Visionen oder bedienen sich des Channelings. Ihre Erkenntnisse bezieht die Theosophie aus diversen Religionen, wobei man sich vor allem auf die esoterischen Strömungen konzentriert. Darüber hinaus dienen aber auch die Offenbarungen der Meister als Quelle. Als einfacher Theosoph sollte man sich an die Lehren der Weltanschauung halten und den späteren Empfang von direkten Erkenntnissen als Entwicklungsfortschritt anstreben.


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